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Wie wir den Igeln helfen können, damit sie gut den Winter überstehen

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Dieser Igel befindet sich in der Pflege einer Rettungsstation 

In Österreich können wir zwei Arten von Igeln antreffen: den Braunbrustigel und den Nördlichen Weißbrustigel. Beide haben aber den gleichen Lebensstil und bereiten sich derzeit auf den Winter vor. Wir haben ein paar Tipps für euch zusammengestellt.

Der Winterschlaf ist eine anstrengende Zeit für Igel, während der alle Körperfunktionen herunterfahren und ihre Temperatur von 35 °C auf gerade einmal 5 °C absinkt. Während dem Winter verliert ein Igel bis zu 20% seines Gewichts, deshalb ist es wichtig, dass er die Möglichkeit hat, im Herbst ordentliche Fettreserven anzulegen. Der Igel ist ein Insektenfresser, es gelingt ihm also gut, wenn er ausreichend Käfer, Heuschrecken, Regenwürmer und Nacktschnecken finden kann. Er kann auch kleine Feldmäuse oder Frösche fressen. Habt ihr den Garten voll mit dieser Nahrung und noch dazu sicheren Zugang zu Wasser? Ausgezeichnet! Seid ihr euch nicht sicher? Versucht euch zum Beispiel von diesen Ratschlägen für einen igelfreundlichen Garten inspirieren zu lassen. Mehr Tipps, wir ihr euren Garten beleben könnt, findet ihr zum Beispiel hier

Jetzt brauchen die Igel nur mehr ein gemütliches Plätzchen für den Winter. Ein Haufen Äste und Blätter irgendwo in einer schattigen und ruhigen Ecke des Gartens reichen vollkommen. Richtige Igelfans können ihnen auch ein Häuschen bereitstellen. 

 

 

Habt ihr in eurem Garten einen Igel gefunden und seid euch nicht sicher, ob er menschliche Hilfe braucht?

Ein Igel kann menschliche Hilfe in mehreren Fällen brauchen:

 

Er ist verletzt oder krank.

Ein verletzter oder kranker Igel kann sich schlecht bewegen, ist schlapp, bei Berührung mit der Hand stellt er nicht die Stacheln auf, rollt sich nicht zu einem Ball zusammen.

 

Er wurde tagsüber draußen gefunden.

Ein gesunder Igel ist von der Dämmerung bis zum frühen Morgen aktiv. Ist ein Igel während des Tages aktiv, kann es sein, dass er krank oder verletzt, ausgehungert oder blind ist (und somit Tag und Nacht nicht unterscheiden kann). Aber Vorsicht auf die Zeit vor dem Winterschlaf. Im Herbst versuchen Igel, sich größtmögliche Fettreserven für den Winter anzulegen und so begeben sich einige Individuen auch tagsüber auf Nahrungssuche.

 

Er wurde im Winter draußen gefunden.

Die unwirtliche Winterzeit überleben Igel im Winterschlaf – der Hibernation. Wenn der Igel im Winter aktiv ist, sind ihm wahrscheinlich die Energiereserven notwendig für die Hibernation ausgegangen oder sein Versteck wurde zerstört, zum Beispiel Holzstapel.

 

Er hat sich in einem Netz verfangen oder ist in einer anderen Falle gefangen.

Igel können sich in verschiedenen Arten von Netzen, Resten von Plastikflaschen und Abfällen verheddern, sich in Zäunen verfangen oder in Behälter, Kanäle, Gartenteiche oder Schwimmbecken fallen.

 

Es handelt sich um ein verwaistes Jungtier.

Es kann passieren, dass Igelbabys verwaisen, wenn ihre Mutter stirbt. Diese Jungen mit einem Gewicht von  30 – 50 g brauchen sofort Hilfe. Zuerst muss man aber ganz sichergehen, dass die Jungen wirklich verwaist sind. Igelweibchen verlassen ihre in einem Bau versteckten Jungtiere oft für längere Zeit, während sie sich auf Nahrungssuche machen. Man sollte zumindest drei Stunden warten, bevor man die Jungen mitnimmt. Nur wenn ihr kleine Jungtiere findet, die außerhalb ihres Baus herumirren, solltet ihr sofort eingreifen.

Bei Bedarf könnt ihr z. B. diese Organisationen kontaktieren: 

In Österreich: http://www.igelhilfe.net/, https://www.wildtierhilfe-wien.at/ , http://www.igelinnot.at

In Deutschland: https://www.igel-notnetz.net/