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Bericht zur Umsetzung der Pflegemaßnahmen zur Unterstützung seltener und gefährdeten Tier-und Pflanzenarten im Gebiet Hollitzer Steinbruch Bad Deutsch/Hainburg an der Donau in den Jahren 2022 – 24

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In der Nähe des Hollitzer-Steinbruchs auf einem Grundstück der Firma Rohrdorfer sind einzigartige artenreiche Trockenrasen zu finden – Steinbruch Hollitzer Quarry.

Ziel der Pflegemaßnahmen war die Verbesserung des Zustandes dieser sonnigen Trockenrasen mit vielen seltenen Arten, wie z.B. der Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis), mehreren Orchideenarten, Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis), Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma) oder Meloen, die zu den Artenreichsten Gebieten Niederösterreichs zählen. Ohne ausreichende Pflege wird es jedoch allmählich zu einer Vergasung und Verbuschung mit sich ausbreitenden Gras- und Straucharten und damit zu einem Verlust an Artenvielfalt kommen.

Vor der Pflegemaßnahmen…

…und danach

Brand-Knabenkraut (orchis ustulata)
Sommerwurzen (Orobanche)
Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)
Übersichtskarte der Eingriffe

Während der Jahren 2022 und 2024 wurde eine Fläche in Gesamtgröße von mehr als 1 Hektar mosaikartig gemäht und vom Altgras befreit. Die Eingriffe zielten vorzugsweise auf die Unterdrückung von sich ausbreitenden Grasarten und im Gegensatz dazu auf die Förderung seltener Arten ab.

Das bedeutet, dass während der Blüte- und Samenproduktionszeit wurden nur die Flächen mit einem hohen Anteil an dominanten Grasarten gemäht, die Flächen mit dem Vorkommen von Orchideen, Adonisröschen, Kuhschellen, meist auch Federgräser und ausgewählten Arten von Futterpflanzen – vor allem Schwingel, Leinkreuter, Thymiane u. a. – nicht beeinträchtigt waren. Dadurch können sich seltene Pflanzen aussäen und ausbreiten.

Die entstandene Biomasse wurde ausgegraben und vom Standort entfernt. Das Ausgraben von altem und gemähtem Gras verhindert den Zufluss von unerwünschten Nährsoffen und legt den Boden frei. Dadurch werden seltene Pflanzenarten gefördert, die an nährstoffarme Böden gebunden sind.

Das Schnittgut wurde verwendet, um die Heterogenität der Umwelt zu erhöhen und die biologische Vielfalt zu fördern – insbesondere um Überwinterung- Brut-, Nist- und Unterschlupfplätze für Reptilien, Vögel, kleine Säuger und Wirbellose zu schaffen, und zwar an sorgfältig und mit Rücksicht auf andere Elemente der biologischen Vielfalt ausgewählten Stellen, um andere seltene oder geschützte Arten nicht zu beschädigen.

Mahd mit dem Freischneider

Ausgraben und Entfernen von Biomasse

Vor dem Eingriff…
…und danach

Ein markierter Teil der Fläche wurde ohne Eingriffe belassen. Im Vergleich zu der gepflegten Fläche ist hier der Bewuchs sehr dicht mit viel Altgras, es überwiegen dominante Grasarten und es gibt hier deutlich weniger blühenden Pflanzen.

Die Fläche ohne Eingriffe

Zur Erhaltung des guten Zustandes des Gebietes ist jedoch eine jährliche Wiederholung der Pflegemaßnahmen erforderlich. Eine Ausdehnung der Pflege auf weitere biologisch wertvolle Flächen im Umfeld des Steinbruchs wäre ebenfalls wünschenswert.

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